
2. Mai 2025Vollversammlung der HWK Düsseldorf mahnt Maßnahmen für mehr und nachhaltige Integration an
Die Potentiale von langjährig Zugewanderten, anerkannten Flüchtlingen sowie Fachkräften und Qualifizierungswilligen aus dem Ausland besser als bislang auszuschöpfen, würde den Arbeitsmarkt entlasten und erheblich dazu beitragen, dem Mangel an Arbeitskräften, Fachkräften und Unternehmernachwuchs speziell auch im Handwerk abzuhelfen. Mehr und nachhaltigere berufliche Eingliederung bedürfe jedoch einer ökonomisch rationalen Zuwanderungspolitik, die sich anstrengt, den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen. Das Handwerk mit seiner hohen Integrationskraft und guten Aufstiegsperspektiven stehe bereit.
Diese Aussagen trifft ein Memorandum unter dem Titel „Für eine erfolgreiche Integration von Migrantinnen und Migranten und Flüchtlingen“, das die Vollversammlung der Handwerkskammer in ihrer Frühjahrsversammlung am 29. April einstimmig verabschiedet hat. Es benennt zwölf konkrete Handlungsfelder, auf die es für einen besseren Erfolg der Integrationspolitik ankomme.
Mehr und qualitätsvolle Sprachkurse und Sprachunterstützung
So mahnt das Papier unter anderem einen Ausbau des Angebots an verpflichtenden Sprachkursen und Maßnahmen zur Sicherstellung von deren Qualität sowie begleitende Sprachunterstützung auch während der Ausbildung an. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund müssten an die berufliche Bildung herangeführt werden – ergebnisoffen und diskriminierungsfrei. Das Handwerk stehe parat, „Qualifizierungswillige mit Migrationserfahrung gezielt anzusprechen“ und gemeinsam mit den Arbeitsmarkt-Akteuren für kurze Wege zu Beratung und Orientierung zu sorgen, so die Ansage der HWK. Schnelle und unbürokratische Wege zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen und zur Validierung von beruflichen Erfahrungen sehe die HWK als „wachsendes Aufgabenfeld“ - Voraussetzung: Der gesetzliche Rahmen sei „verlässlich und widerspruchsfrei gestaltet“ und vermeide „unnötige Hemmnisse“.
Für junge Menschen mit Ausbildungshemmnissen könnten im übrigen auch niedrigschwellige Angebote wie Teilqualifikationen oder neue Stufenausbildungen einen Einstieg ins Handwerk bedeuten, sofern der Erwerb einer vollwertigen Ausbildung möglich bleibt. Die dualen Bildungsstätten seien so auszustatten, dass sie die anspruchsvolle Integrationsaufgabe auch bewältigen können.
Aber auch für die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten artikuliert der Kammer-Beschluss ein Mitwirkungs-Erfordernis: Demokratiebildung und die Vermittlung von Werten und Kulturtechniken bezeichnet die Entschließung als „unverzichtbar“.