
Maßnahmen, die sich lohnenBetriebliche Mobilität neu denken und effizienter gestalten
Mobilität ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Sie ist sozusagen das Nervenzentrum unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Sie muss gut funktionieren, damit die Bevölkerung arbeiten und sich versorgen kann. Sie findet genau dort statt, wo die Menschen leben. Deshalb ist es nicht nur wichtig, dass sie effizient ist, sondern auch, dass sie umweltgerecht stattfindet.
Trotz rückläufiger Tendenz werden bundesweit an zahlreichen Hauptstraßen noch immer die EU-Grenzwerte
zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt überschritten. Dazu trägt der Straßenverkehr
erheblich bei. Erhöhte Feinstaub- und Stickoxid-Immissionen belasten die Gesundheit Ihrer Beschäftigten und deren
Familien.
Es besteht dringender Handlungsbedarf für eine Mobilitätswende hin zu einer ressourcenschonenden und umweltgerechten Organisation unserer zahlreichen Wege und Wirtschaftsverkehre.
1. Mobilitätsmanagement

Wie man die Mobilität effizienter und umweltgerechter organisieren kann lässt sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreichen, wie z.B.
- eine optimierte Tourenplanung,
- die Reduzierung von Verkehr im Allgemeinen (zum Beispiel durch Videokonferenzen anstelle von Geschäftsreisen),
- eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel oder
- die Umstellung auf eine emissionsfreie Fahrzeugflotte.
Ein gutes Mobilitätsmanagement erzielt nicht nur positive Umwelteffekte sondern spart auch Kosten ein und stellt einen Effizienzgewinn dar. Hierfür ist zunächst eine umfassende Bestandsanalyse sämtlichen Verkehrs, sowohl des innerbetrieblichen als auch der Anfahrt der Mitarbeiter, wichtig. Dadurch wird schnell erkennbar, wo sich Einsparpotenziale abzeichnen und ein Maßnahmenkonzept kann entworfen werden, um anvisierte Einsparziele auf lange Sicht zu erreichen.
Beispiel für eine effiziente Maßnahme ist die Einführung eines Energiebuches zum Eintragen von Verbräuchen und Kosten. Alle Daten werden mit einem Excel-Tool dokumentiert, welches Erfolge und Einsparungen übersichtlich darstellt. Jährliche Entwicklungsdiagramme zeigen auf, ob organisatorische Maßnahmen gegriffen haben. Allein verhaltensbezogene Maßnahmen lassen sich bereits 10 - 15% Einsparung generieren. Ein weiteres Maßnahmenbeispiel ist die Teilnahme an dem Projekt ÖKOPROFIT, das über die Begleitung durch erfahrene Berater auch den Austausch mit anderen Unternehmen bietet. Überdies werden hier auch weitere Einsparpotenziale beleuchtet.
Informationen und Links:
Initiative mobil gewinnt - Betriebliches Mobilitätsmanagement
https://mobil-gewinnt.de
DENA-Mobilitätsmanagement „Effizient mobil“
www.effizient-mobil.de
VCD-Leitfaden „Geschäftsreisen – erfolgreich, effizient, umweltverträglich“
www.vcd.org/themen/tourismus/geschaeftsreisen
Maßnahmenbeispiele mit betrieblichem Zusatznutzen
www.mimona.de
2. Fuhrpark

Bereits heute sind einzelne E-Mobile günstiger als die herkömmliche Dieselvariante, wenn man Wartung und Kraftstoff in die Kalkulation einbezieht und das Angebot wird voraussichtlich steigen und kostengünstiger werden. Im Rahmen der Beschaffungsinitiative ersetzt ein Pflegedienst beispielsweise fünf Dieselfahrzeuge durch Elektro-Kleinwagen. Neben der Kaufprämie erhält er zusätzlich 10% Rabatt. Doch nicht nur der Einstieg in die moderne E-Mobilität, auch die Nutzung von Fahrrädern und Lastenfahrrädern lohnt sich, vor allem auf dem Betriebsgelände oder für den Transport kleinerer Sendungen.
In unseren Veranstaltungen erhalten Sie Tipps für die Optimierung Ihres Fuhrparks. Tauschen Sie sich aus: Lassen Sie sich durch andere Unternehmenslösungen auf gute Ideen bringen. Wir bieten Ihnen Beratung zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen und vermitteln Experten für eine intensive Analyse Ihres Fuhrparks.
Praxisnahe Tipps bietet der VCD Leitfaden „Effizienter Fuhrpark: kostengünstig, umweltschonend, zukunftssicher“: auf www.vcd.org in der Infothek über den Suchbegriff „Effizienter Fuhrpark“ zu finden.
4. Mitarbeitermobilität

Im Bereich Mitarbeitermobilität gibt es viele Maßnahmenbeispiele, die die Vielseitigkeit der Lösungen in diesem Themenbereich deutlich machen. So beteiligt sich ein Unternehmen zu 75 Prozent an den Kosten des VRR-Firmentickets für seine Mitarbeiter. 4/5 der Belegschaft nutzen dieses Angebot, denn durch den Arbeitgeber- Zuschuss ist Bus- und Bahnfahren unschlagbar günstig im Vergleich zum Pkw. Anreize für die verstärkte Nutzung von Fahrrädern können durch ein Firmen-Fahrrad-Leasing („Job-Rad“) unterstützt werden. Die Beschäftigten erhalten bei diesem Modell ein individuell ausgestattetes „Job-Fahrrad“, das das Unternehmen über ein Firmenleasing zur Verfügung stellt, und tragen deshalb kein finanzielles Risiko. Später können sie das Rad durch Zuzahlung anschaffen. Ein Unternehmen bietet allen Mitarbeitern Fahrradleasing an. Der Mitarbeiter erhält für drei Jahre ein hochwertige Fahrrad oder Elektrorad zur privaten Nutzung. Der Arbeitgeber zahlt einen Zuschuss zur Leasingrate von 20 Euro pro Monat.
Wir geben Ihnen Anregungen z. B. für die Ausgestaltung einer „Themenwoche“. Wenn Sie Vorschläge benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren. Darüber hinaus gibt es weitere interessante Beratungsangebote: Wir informieren auf unseren Veranstaltungen, zum Beispiel der jährlich stattfindenden Mobilitätskonferenz, der ADFC Sie nach Absprache zum Themenkomplex „Fahrradfreundlicher Betrieb“ und der VRR hilft Ihnen beim Thema VRR-Firmenticket weiter.
6. Aktionen

Ein Unternehmen hat einen solchen Arbeitskreis aus Mitgliedern der Geschäftsleitung wie auch der Belegschaft gegründet, welcher nun Quartals-Themen zur Mobilität und dazu Poster und den Betriebsausflug entwickelt. Auch die Organisation von Fahrgemeinschaften kann die Mitarbeiter untereinander und mit dem Thema Ressourcenschonung enger zusammen bringen. Und ebenso interessant für Ihre Beschäftigten wie ein Betriebsausflug ist ein Fahrsicherheitstraining. Finanzieren lassen sich die Kosten durch spritsparende Fahrweise. Dadurch profitieren die Beschäftigten und das Klima gleichermaßen.